Hören 1/2022

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„Odyssee“,

Quadro Nuevo, GLM

Ist ODYSSEE ein Corona-Album? Nein. Es wurde zwar nach der großen Reise im September 2021 aufgenommen, jedoch in den langen Monaten des Lockdowns vorbereitet, während derer die Protagonisten in die Homerische Welt eintauchten. Man las, komponierte, sah in konspirativen Treffen Filme über Odysseus und die Bronzezeit, tauschte sich intensiv aus. Und plante Segelrouten. Die Musik entstand aus der Sehnsucht nach gemeinsam Erlebtem, nach Licht, nach Freiheit, nach einer Welt, die anders klingt als unser konsumorientiertes Digitalzeitalter. (qn)

https://www.youtube.com/watch?v=-mZoSSOkDWw&list=OLAK5uy_mhDymXpz1w58UD5RP7MmPTdB9ou0Bpi90&index=2
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„Two Tribes Vol. 2“,

Various Artists, Indigo

Schon mit dem ersten Teil dieser Compilation zeigten die beiden DJs und Projektverantwortlichen Tobi Kirsch und Ubbo Gronewold, wie eng Afrika und Europa musikalisch zusammengewachsen sind. Für Entdeckungsfreudige war das eine echte Fundgrube und eine große Inspiration. Umso schöner, dass das Duo nun mit Teil 2 nachlegt und das Konzept weiter verfeinert. Erstaunlich ist die durchgängig hohe Qualität der Tracks sowie ihre organische Anordnung. Wer das Album am Stück hört, kann die behutsame Dramaturgie erkennen. (rf)

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„The Moon Stays Bright“,

Trine Opsahl, Heart to Heart

The Moon Stays Bright‘ ist eine Sammlung von zwölf beruhigenden Instrumentalstücken für keltische Harfe, die zu einer Seelenreise einlädt. Das Album wurde von Trine Opsahl, einer gefeierten Komponistin und keltischen Harfenistin aus Dänemark, komponiert und gespielt. Trine ist bekannt für ihren Beitrag als Harfentherapeutin im Hospiz. Das Album präsentiert auch ihre Tochter, die Cellistin Josefine Opsahl auf drei Tracks. Es ist Trine Opsahls siebtes Album in der nordisch-keltischen Tradition und es ist die perfekte Wahl für Meditation und Entspannung. (si)

https://www.youtube.com/watch?v=pvET5clScZk
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„Future Sound of Jazz Vol. 15“,

Various Artists, Compost

Gut, schön, wie immer. Fast alle Tracks sind wunderbare Hybride, perfekt für jedes eklektische Set, aber auch für den entspannten Genuss von Wein, Microdosen oder grünem Zeug. Vielleicht besonders zu erwähnen wäre der Esa Williams Remix von Bantu Clan Vs Sarabi and Kevin Yost’s Original Mix von “Another World”, die gab es so in den Versionen bisher nicht auf Vinyl. Diverse Magazine haben die Future Sounds Of Jazz als eine der besten Compilation-Serien aller Zeiten gewählt. Mit dem Start der Reihe 1995 wurde das Genre Future Jazz quasi aus der Taufe gehoben. Formidabel! (jc)

https://www.youtube.com/watch?v=sNdBmlL0vYk&list=OLAK5uy_kG3sfmXA731S6_VA4rkqRss-tiYJUv6cI?v=Lj5Gp1pUqT8
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„Within A Dream“,

Dagobert Böhm, Ozella

 Nach einer lebensbedrohlichen Krankheit hat Dagobert Böhm eine neue Perspektive auf Musik und Leben gewonnen – genau davon kunden diese traumhaften Stücke zwischen Folk und Jazz. Böhms feinsinniges Gitarrenspiel verbindet sich mit Klängen von Fender Rhodes, Synthesizern und elektronischen Beats. Dazu gesellen sich noch Karl Seglem am Saxophon sowie Dobro-Virtuose Knut Hem und Ómar Guðjónsson an Pedal Steel und Schlagzeug. “Within a Dream” soll die Musikwelt nicht revolutionieren. Nur ein wenig schöner machen – ein wenig traumhafter, sozusagen. (zo)

https://www.youtube.com/watch?v=zOeHGt9dT9w
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„Divine Tides“,

Stewart Copeland & Ricky Key, Ponderosa

Dieses Meisterwerk des ehemaligen Police-Drummers erschien bereits im Sommer letzten Jahres. Gepaart mit satten Ambient-Texturen und großem Melodienreichtum, zollt das Album sowohl der Natur als auch der Anpassungsfähigkeit der Spezies Mensch musikalisch Tribut.  ‘Divine Tides‘ erzählt davon, was nahe liegt, obwohl es oft fern erscheint: Alles ist miteinander verknüpft, Natur und Mensch, Gezeiten definieren natürlichen Wandel, die Umwelt findet nicht im Externen statt, wir sind Teil von ihr. Und wir können, wenn wir wollen, sorgsame, empathische Wesen sein. (on)

https://www.youtube.com/watch?v=GwM0Z_BnX18&list=OLAK5uy_kcgjhida91Lh2-uE5BvBfqBEi2O0buMK0
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„Emaho – The Story of Arya Tara“, 

Dechen Shak-Dagsay, Vandykmusic

Die bekannte tibetische Sängerin Dechen Shak-Dagsay widmet ihrem neuen Doppel Album die Geschichte von Arya Tara, dem weiblichen erleuchteten Wesen, das das Mitgefühl und die Weisheit aller Buddhas verkörpert, die auch auf einem Track von Dechen erzählt wird. Ansonsten ist “„Emaho – The Story of Arya Tara“ eine Weiterführung ihrer früheren Veröffentlichungen. Anspieltipp: ” The Wisdom Of Tara ” mit einer wunderschönen Om Tare Tuttare Melodie. (lt)

https://www.youtube.com/watch?v=At6lZEs0apg